Von Super User on Donnerstag, 12. November 2020
Kategorie: Bericht aus Berlin

DB-Standort Krefeld

In einer Video-Konferenz wurden der Bundestagsabgeordnete und Verkehrspolitiker Udo Schiefner, MdB und der Oberbürgermeister der Stadt Krefeld Frank Meyer durch den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Nordrhein-Westfalen und die Leitung des Werkes Krefeld der DB Fahrzeuginstandhaltung zur Zukunft des Standorts Krefeld informiert.

Die Samt- und Seidenstadt Krefeld blickt auf eine lange Eisenbahntradition zurück und ist verkehrlich auch heute noch ein bedeutender Eisenbahnknoten am linken Niederrhein. Neben Stahl- und chemischer Industrie spielt am Standort Krefeld auch immer schon die Bahnindustrie eine entscheidende Rolle. Neben der vormaligen Waggonfabrik Uerdingen – in der die Siemens Mobility GmbH heute u. a. mit dem ICE 4 das Flaggschiff der DB Fernverkehrsflotte herstellt – blickt auch das Werk Krefeld-Oppum der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH auf eine mittlerweile mehr als 125-jährige Tradition zurück.  

So kann Raphael Bayer, Leiter des Werkes Krefeld-Oppum, trotz der aktuellen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie, auf ein stabiles und erfolgreiches Jahr 2020 zurückblicken: Die Investitionen der Bahn in ihre neuen klimafreundlichen Elektrotriebzüge für den Nah- und Fernverkehr spiegeln sich auch in den Investitionen in den Standort Krefeld wider. So flossen auch 2020 viele Millionen Euro in die Modernisierung der Maschinen, Werkshallen und Werkstattgleise im Werk Krefeld.

Die Befürchtungen des Abgeordneten Udo Schiefner, dass durch die Errichtung eines neuen ICE-Werkes im brandenburgischen Cottbus die Zukunft Krefelds infrage gestellt werden könnte, konnten die Vertreter der Deutschen Bahn entkräftigen. Das Gegenteil ist der Fall: Durch die Ausweitung der Fahrzeugflotte werden perspektivisch noch mehr verschiedene Elektrotriebzüge in Krefeld instandgesetzt – hierzu gehören auch mehrere Baureihen des ICE 3 und des neuen ICE 4.

Die Ausweitung des Portfolios stellt dabei das Werk in Krefeld vor besondere Herausforderungen, da notwendige Erweiterungen des Werkes aufgrund seiner räumlichen Lage zwischen den Stadtteilen Oppum und Linn schwierig umzusetzen sind. Trotzdem sollen in den nächsten Jahren noch hohe Millionenbeträge in die Modernisierung und Erweiterung der Instandhaltungskapazitäten des Werkes Krefeld investiert werden. Hierzu stehen die Verantwortlichen der Bahn und die Stadt Krefeld in engem, konstruktiven Austausch. Oberbürgermeister Frank Meyer betonte in diesem Zusammenhang noch einmal, dass die Industriepolitik der Stadt Krefeld klimafreundlich, nachhaltig und umweltorientiert ist – daher freue man sich, dass die Bahn sich klar zu ihrem Standort Krefeld bekennt. Gleichzeitig betonte er, dass bei den Umbaumaßnahmen selbstverständlich auch die Anliegen der Anwohner Berücksichtigung finden werden.

Auch für den Arbeitsmarkt in Krefeld und den Städten und Kreisen im Einzugsgebiet bilden sich so interessante Perspektiven. Die DB Fahrzeuginstandhaltung bietet an ihrem Standort Krefeld rund 1.050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichere und in Teilen auch hoch qualifizierte Arbeitsplätze. Gerade als Ausbildungsstandort für gefragte Berufe wie Mechatroniker, System- und Energieelektroniker sowie die Berufe der Metallverarbeitung ist Krefeld bereits jetzt sehr attraktiv. So wurde im DB Werk Krefeld die Zahl der jährlichen Auszubildenden seit 2018 nahezu verdoppelt. 

Im hoch umkämpften Markt für Ausbildungsplätze bietet das DB Berufsvorbereitungsprogramm „Chance plus" darüber hinaus auch die Möglichkeit für eine Ausbildung erforderliche Schulabschlüsse und Qualifikationen zu erreichen. Im akademischen Bereich kooperiert die Deutsche Bahn im Rahmen von Dualen Studiengängen u. a. auch mit der Hochschule Niederrhein und der RWTH Aachen.

Beeindruckt und zufrieden mit den Ausführungen und Perspektiven der Deutschen Bahn für den Standort Krefeld freuen sich der Abgeordnete Udo Schiefner und Oberbürgermeister Meyer auf die weitere Kooperation mit der Deutschen Bahn. Der Konzernbevollmächtigte Werner Lübberink betont nochmals, wie sehr er es begrüßen würde, wenn aus der „Samt- und Seidenstadt" Krefeld auch eine „Bahnstadt" Krefeld werden könnte. Die Grundlagen hierfür sind mit der örtlichen Bahnindustrie und deren Perspektiven für die Zukunft mehr als vorhanden. 

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