Von Acelya on Dienstag, 23. Juli 2019
Kategorie: Bericht aus Berlin

Großer Modernisierungsbedarf an der Bahnstrecke Kempen – Kleve

Heute fuhr der heimische Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner zusammen mit dem NRW-Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn Werner Lübberink die Strecke des RE 10 von Kempen nach Kleve im Führerstand mit. "Durch die Fahrt habe ich einen besseren Eindruck vom Streckenverlauf gewonnen, auf dem es bekanntlich immer wieder zu Verspätungen und Zugausfällen kommt. Das liegt auch an den ca. 80 Bahnübergänge zwischen Kempen und Kleve, die nur über veraltete Signal- und Stellwerkstechnik verfügen, darunter Signalübergänge, Anrufschranken und Halbschranken. Um Störungen zu reduzieren und einen reibungslosen Bahnverkehr sicherzustellen, müssen die Übergänge dringend modernisiert und digitalisiert werden", erklärt Schiefner.

Der Verkehrspolitiker schätzt, dass sich die Kosten für die Modernisierung der Signal- und Stellwerkstechnik auf 80 bis 100 Mio. Euro belaufen. Noch ist nicht klar, aus welchen Töpfen diese enormen Finanzmittel kommen sollen. Schiefner will am Thema dranbleiben und möglichst in den nächsten Jahren zu einer Lösung kommen.

Ein weiterer Störfaktor auf der Strecke ist die teilweise eingleisige Streckenführung ab Geldern. Hier kann Schiefner wenig versprechen: „Für einen zweigleisigen Ausbau sind erhebliche Finanzmittel und ein aufwändiges Planfeststellungsverfahren notwendig, was angesichts der Tatsache, dass es sich nicht um eine Haupt-, sondern um eine Nebenstrecke handelt, leider im Moment nicht realistisch erscheint."

Lokführer Maurice Lang, der Schiefner und Lübberink Einlass in seinen Führerstand gewährte, berichtete als Ausbildungsleiter für Triebfahrzeugführer auch über die Ausbildungsarbeit. Im Moment gibt es Nachwuchsprobleme: Sowohl die Deutsche Bahn als auch die privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen fehlen Lokführer. Der Quereinstieg ist nach einer zehnmonatigen Ausbildung möglich.

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